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Donnerstag, 28.03.2024

Niedersächsische Kultusministerin stattet KGS Besuch ab

Nachdem die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt bereits 2012 die KGS Sittensen besucht hat, war sie Dienstag erneut zu Gast. Und sie zeigte sich beeindruckt – von der jetzigen Größe der Schule und der Aufbauleistung, die hier betrieben worden sei. „Hier sieht man eine Schule wachsen und sich entwickeln, nicht nur baulich, sondern auch inhaltlich", so die Ministerin voller Lob.

Vorrangig wollte sie sich einen Eindruck von der Oberstufe im neuen E-Trakt verschaffen, die mit Schuljahresbeginn ihren Betrieb aufgenommen hat. „Es gab hier eine sehr lange Bauphase", bestätigte der stellvertretende Schulleiter, Alfred Flacke. Leiter Sven Evers hatte sich krankheitsbedingt abmelden müssen. Flacke verhehlte nicht, dass der KGS zunächst wenige Chancen eingeräumt worden sei. „Jetzt sind wir eine der größten Schulen im Landkreis", freute er sich.

Als „kleines Zeichen der Wertschätzung, aber aus voller Überzeugung" hatte Heiligenstadt einen Dierke-Atlas als Präsent mitgebracht, der sich durch seine Digitalbilder und Satellitenaufnahmen auszeichnet und nun die Schulbücherei bereichern soll.

In einer Gesprächsrunde zwischen Ministerin, Schulleitung, Lehrkräften, Eltern- und Schülervertretern sowie dem frisch gekürten SPD-Landtagskandidaten Bernd Wölbern und der Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins der Börde Sittensen, Traute Flacke, kamen Themen rund um die Schule, Lehrerausbildung und –versorgung zur Sprache. Pädagoge Michael Hensel wies auf das jetzt auf 90 Personen angewachsene Kollegium hin. Die Kollegen kämen inzwischen von weit her und seien nicht mehr wie früher zum größten Teil an die Börde Sittensen gebunden. „Schule globalisiert sich nach außen, da ist das Miteinander auch nicht mehr so eng", konstatierte er.

Flacke hob das schulformgegliederte Konzept der KGS mit integriertem Unterricht der Klassen fünf bis sieben hervor. „An dieser Struktur wollen wir auch festhalten, denn wir wollen unser eigenes Profil haben. Das macht uns aus", betonte er. „Können wir aber weiter bestehen?", wandte er sich mit Blick auf die benachbarten IGS in Zeven und Rotenburg direkt an die Ministerin.

Heiligenstadt verwies auf die Bestandschutzregelung der Kooperativen Gesamtschulen im niedersächsischen Schulgesetz. „Die vorhandenen bleiben KGS, Neugründungen wird es aber nicht geben", gab sie zu verstehen. Trotzdem war eine gewisse Sorge bei den Schulvertretern zu vernehmen, dass sich neue Regelungen für die Kooperativen Gesamtschulen nicht so leicht umsetzen lassen könnten, weil sie nicht mehr auf diese Schulform zugeschnitten sind.

„Das Thema KGS wird nicht angefasst. Die Kooperativen Gesamtschulen arbeiten erfolgreich, die unterschiedlichen, pädagogischen Konzepte haben sich bewährt. Haben wir auch nach 2018 den Regierungsauftrag, wird sich daran nichts ändern. Sie gehören zu den größten Schulen des Landes und sollen sich auch nicht verändern", versicherte die Ministerin. Wenn sich eine KGS in eine IGS umwandeln wolle, müsse das von der Schule kommen. „Wir werden nichts aufdrücken", bekräftigte sie.

„Wir denken immer über Verbesserungspotenzial nach, wollen aber nicht abgewickelt werden", verdeutlichte Flacke. Darüber hinaus ging es um allgemeine Themen wie Heiligenstadts 17-Punkte-Plan zur Lehrerversorgung, den zunehmenden Einsatz von Quereinsteigern, die berufsbegleitend ausgebildet werden, die Lehrkräfteausbildung oder Medienkompetenz im Unterricht.

Michael Hensel machte sich für die Stärkung des Hauptschulzweiges stark, insbesondere was die Nachbesetzung von Lehrerstellen angeht. „Die Schullandschaft verändert sich, auch durch die Inklusion. Die Klassen werden heterogener. Insofern müssen auch die Anforderungen an die Lehrerausbildung angepasst werden. Das Thema wird uns beschäftigen. Was der Königsweg ist, lasse ich noch offen", erklärte die Kultusministerin und unternahm zum Abschluss ihres Besuches noch einen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten der Oberstufe. (hm)

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