
Alltagskriminalität: Info-Veranstaltung mit Thomas Teuber vom Polizei-Präventionsteam gut besucht
Vorsicht statt Nachsicht: Diese eindringliche Botschaft vermittelte Thomas Teuber vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Rotenburg in seinem Referat zum Thema Alltagskriminalität. Zusammen mit dem Präventionsrat hatte der Seniorenbeirat der Samtgemeinde Sittensen zu einer Infoveranstaltung in das Heimathaus eingeladen. Alle Plätze waren besetzt, darüber freute sich auch Samtgemeindebürgermeister Stefan Tiemann: „Wir möchten, dass Sie sich bei uns sicher fühlen", betonte er. Ein Dank ging an die beiden Initiatorinnen, Jutta Fettköter vom Seniorenbeirat und Jennifer wichern vom Präventionsrat, dass sie dieses wichtige Thema, insbesondere für Senioren, aufgegriffen hatten.
Nach einem kurzen Einblick in das breite Aufgabengebiet der Prävention gab Teuber zu verstehen, dass die Menschen im Landkreis Rotenburg recht sicher lebten. Gegenüber anderen Gebieten lägen die Straftaten noch an der unteren Grenze. Der Schwerpunkt seiner Ausführungen galt Betrügereien an älteren Menschen. Arglosigkeit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit würden schamlos ausgenutzt. Eindringlich warnte er davor, fremde Personen ins Haus zu lassen.
„Nutzen Sie einen Türspion oder eine Sprechanlage. Unterschreiben Sie nichts an der Haustür. Reichen Sie Wasser oder einen Stift nur durch den Türspalt. Lassen Sie sich auch nie von fremden Personen Einkäufe in die Wohnung tragen", mahnte er. Durchorganisierte Banden versuchten auf Straßen oder in Supermärkten, vor allem ältere Menschen zu bestehlen. „Während sie Tomaten prüfen oder ein Schwätzchen halten, greifen die Täter zu. Gezielt wird das Portemonnaie aus ihrer Tasche gestohlen, die im Einkaufwagen liegt", so Teuber.
Geld sollte immer am Körper getragen werden. Auch sollten nie fremde Personen an sich herangelassen werden, da schon bei Körperberührung Geld gestohlen wird. Er warnte vor Gutgläubigkeit. Denn: Nach seinen Worten häufen sich die Fälle der falschen Handwerker. Bewusst würden Häuser von Senioren ausgesucht. Arbeitsteams fingen mit Pflasterarbeiten oder Reinigungsarbeiten an und verlangten dann horrenden Arbeitslohn. Oftmals hätten ältere Leute Angst, sich dagegen zu wehren. Es gelte, sofort die Polizei zu informieren und keine Zahlung zu leisten.
Immer wieder gelinge auch der Betrug am Telefon. Niemals sollten persönliche Informationen wie Kontodaten, Kreditkartennummern oder Adressen am Telefon weitergegeben werden. „Geben Sie niemals Geld aus für vermeintliche Gewinne. Kontrollieren Sie regelmäßig ihre Kontoauszüge auf unberechtigte Abbuchungen. Seien Sie misstrauisch", gab Teuber zu verstehen. Auch eine Handtasche sollte nie im Auto gelassen werden. Vor allem Friedhöfe seien ein beliebtes Ziel von Dieben.
Wenngleich Einbrüche und Betrügereien von durchziehenden Banden in Orten an der Autobahn häufiger sind, so haben Teuber zufolge die Sittenser Glück, dass rund um die Uhr die Polizeistation besetzt sei. Eine Polizeistreife fahre nachts regelmäßig durch den Ort. Ein guter Schutz gegen Einbruch seien Jalousien sowie eine Zeitschaltuhr für regelmäßige Beleuchtung sowie Bewegungsmelder. Auch wachsame Nachbarn seien wichtig.
Wenn sich fremde Personen oder Autos mit fremden Nummernschildern auffällig verhielten, sollte immer die Polizei informiert werden. „Sofern Sie befürchten, Opfer ein Straftat zu werden oder geworden sind, wenden Sie sich an die Polizei, schämen Sie sich nicht", wandte sich Teuber an die Zuhörer. Viele Fragen konnten in der anschließenden Diskussion noch beantwortet werden. Jutta Fettköter bedankte sich beim Referenten für die vielen wichtigen Tipps und Informationen.