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Donnerstag, 28.03.2024

Volkstrauertag: Feierliche Zeremonie mit Kranzniederlegung

Der Volkstrauertag, ein staatlicher Gedenktag, erinnert an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Vielerorts finden Gedenkfeiern statt. Auch in Sittensen hatte die Gemeinde vor dem sonntäglichen Gottesdienst zu einer feierlichen Zeremonie am Ehrenmal im Dionysius-Park eingeladen. Flankiert von Abordnungen der Sittenser Feuerwehr, des Schützenvereins und der Patenkompanie der Fallschirmjägerkaserne Seedorf legten Soldaten einen Kranz nieder – musikalisch begleitet vom Posaunenchor der Kirchengemeinde mit dem Lied „Ich hatt' einen Kameraden."

Jedes Mal ein ergreifender Augenblick, dem sich auch das Wetter mit Wolken verhängtem Himmel und Regen angepasst hatte. Die Ansprache hielt Bürgermeister Diedrich Höyns. „Dass wir diesen Tag immer noch begehen, zeigt uns, wie wenig wir als Menschen aus diesen grausamen und menschenverachtenden Taten von Gewalt und Unrecht gelernt haben. Und genau darum ist dieser Tag so wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Leben, das wir heute in unserem Land haben, nicht selbstverständlich ist", gab Höyns zu verstehen.

72 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg würden die Zeitzeugen weniger und damit verstummen. Umso wichtiger sei es, das Gedenken zu bewahren. In dem Zusammenhang verwies er auf das Lager Sandbostel. „Ich freue mich, dass es immer wieder Mitbürger gibt, die solche Gedenkorte erhalten und mit ihrem Einsatz dafür sorgen, dass das Grauen nicht ganz vergessen wird. Besonders freue ich mich, dass auch viele junge Menschen diese Arbeit mittragen", betonte er.

Ältere Menschen hätten Flucht und Vertreibung noch am eigenen Leib erlebt und erfahren, dass man aufgenommen werde und Hilfe bekomme. „Auch hier vor Ort haben wir in den letzten Jahren erlebt, dass vertriebene Menschen aus vielen Teilen der Welt bei uns Schutz gesucht haben. Und es hat sich gezeigt, dass man so etwas hinbekommt. Das Entscheidende ist, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht die Abläufe das Wichtigste sind", gab der Bürgermeister zu bedenken.

Das sei nicht ohne Widerspruch geblieben. „Ich bin besorgt über die Menschen, die in Gesellschaft und Politik sagen, wir erobern unser Land zurück. So wie es nach der Bundestagswahl geschehen ist. Wir müssen uns vor Augen führen, wenn wir als Flüchtling irgendwo gestanden hatten und man hätte uns gesagt, du hast nicht die richtigen Papiere oder du kommst nicht aus dem richtigen Land, wir helfen dir nicht. Gut, dass wir es anders gemacht haben", mahnte Höyns. Der Volkstrauertag mache Hoffnung, aus dem Leid zu lernen und auf Versöhnung unter Menschen und Völkern.

Nach dem feierlichen Akt schloss sich ein gemeinsamer Kirchgang an. (hm)

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