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Donnerstag, 28.03.2024

VfL: Geschäftsstelle wird aufgestockt - Projekt Sportpark in Planung

Der VfL Sittensen stellt sich für die Zukunft auf. Rund 2500 Mitglieder zählt der Sportverein. Die Aufgaben haben sich verändert, immer mehr Auflagen müssen erfüllt werden. Die zunehmende Digitalisierung hat ebenso Einzug gehalten. „Die Führungsstruktur in einem Verein unserer Größenordnung ist erneuerungsbedürftig. Allein im Ehrenamt können die Herausforderungen nicht mehr bewältigt werden", verdeutlichte Vorsitzender Dieter Höper bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstagabend im Heimathaus.

Deshalb soll die VfL-Geschäftsstelle im Haus der Vereine des Heimatvereins personell aufgestockt werden. Ab Januar 2019 werden dort zwei Angestellte mit Arbeitsvertrag und fester Stundenzahl tätig sein. Damit einher geht eine Ausweitung der Öffnungszeiten auf viermal vormittags und zweimal nachmittags.

„Das Zentrums des Vereins wird die Geschäftsstelle. Damit wird der Vorstand entlastet und das Ehrenamt reduziert. Das ist der Einstieg in eine professionelle Vereinsführung", so Höper. Er machte unmissverständlich klar, dass für ihn 2018 das letzte Jahr als Vorsitzender sein wird: „Für mich ist am 20. März kommenden Jahres definitiv Schluss. Es muss ein neuer Vorsitzender her. Potenzielle Kandidaten haben wir im Blick, es ist aber schwierig, diese Position zu besetzen."

Daher will der Vorstand nach seinen Worten künftig die Arbeit auf viele Schultern verteilen. Neben dem geschäftsführenden und dem erweiterten Vorstand mit den 16 Abteilungsleitern werden weitere Beisitzer unterstützend mitwirken. Die Geschäftsstelle besetzen ab Januar Simone Klindworth und Anja Robatzek.

Die Umstrukturierung in der Vereinsführung muss natürlich auch bezahlt werden. Kassenwart Jürgen Kiel erläuterte im Detail, welche Ausgaben der Verein zu stemmen hat. Die Verbandsabgaben sind seinen Ausführungen zufolge deutlich gestiegen und belaufen sich inzwischen auf 19.550 Euro jährlich.

Hinzu kommen die Kosten für Personal und Übungsleiter in Höhe von rund 96.200 Euro. Betriebskosten von über 27.200 Euro schlagen ebenfalls zu Buche. Demzufolge betragen die Gesamtausgaben aktuell über 143.000 Euro, dem gegenüber stehen die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen von rund 143.900 Euro.

Im Hinblick auf zu erwartende Kostensteigerungen und um einen finanziellen Handlungsspielraum zu gewährleisten, sieht sich der Vorstand veranlasst, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen. Weiterer Punkt: Um Zuschüsse generieren zu können, müssen die Beiträge entsprechend gestaltet sein. Kiel hatte eine Aufstellung der Beiträge von Nachbarvereinen vorbereitet, die belegte, dass der VfL mit seiner bisherigen Beitragsstruktur im unteren Segment angesiedelt ist. Beispiel: Während der TuS Zeven, TuS Rotenburg, TuS Harsefeld oder der TV Sottrum für Erwachsene einen Monatsbeitrag von 10,50 Euro, 12, 15 oder zehn Euro erheben, zahlen VfL-Mitglieder acht Euro.

Bei den übrigen Beiträgen für Familien, Kinder und Rentnern gibt es ähnliche Differenzen. Der Vorschlag des Vorstandes sieht somit eine Anhebung von acht auf elf Euro für Erwachsene, 18 statt 13,50 Euro für Familien und Ehepaare, 5,50 Euro statt vier Euro für Kinder und Jugendliche sowie eine Erhöhung von vier auf sechs Euro für Rentner. Sonderbeiträge auf Antrag belaufen sich auf sechs Euro.

Die Abstimmung war eindeutig. Von 70 stimmberechtigten Mitgliedern votierten bei einer Enthaltung 69 für eine Änderung der Beitragsordnung. Während sich einige Versammlungsteilnehmer sogar für eine noch deutlichere Erhöhung aussprachen, sorgten sich andere um die Mehrbelastung insbesondere für Familien. Mehrheitlich wurde indes die Anhebung als „moderat" angesehen. „Wenn wir eine neue Entwicklung für den Verein einläuten und den Mitgliedern mehr bieten wollen, geht das nur mit Geld", hieß es aus den Reihen der Anwesenden.

„Sportparkvisionen"

„Mutig, visionär, zukunftsorientiert" waren auch die Schlagworte, die das geplante „Sportparkprojekt" auf dem Sportplatzgelände bei der KGS mit C-Sportanlage und Kunstrasenplatz umschreiben, über das Egbert Haneke von der Fußball-Abteilung informierte. 

Dass eine C-Sportanlage mit Kunstrasenplatz errichtet wird, ist beschlossene Sache. Die Samtgemeinde hat dafür 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Sie ist sowohl für den Schulsport der KGS als auch für die Nutzung durch den VfL und seinen Kooperationsvereinen gedacht.

Auf den Weg gebracht wurde das Vorhaben durch ein Kompetenzteam des VfL, das sich aus Egbert Haneke, Jörg Tomelzick und Hermann Otten sowie als neues, weiteres Mitglied, Karen Miesner zusammensetzt.

Haneke zufolge wird zusammen mit Gemeinde und Samtgemeinde „Hand in Hand" ein „Gesamtprojekt" entwickelt, dass nicht nur die Fußball-Abteilung, sondern den kompletten VfL voranbringen soll.

Er hob die „konstruktive Arbeit" mit Samtgemeindebürgermeister Stefan Tiemann, Gemeindedirektor Stefan Miesner und Bürgermeister Diedrich Höyns hervor. Gemeinsam werden auch die Kosten gestemmt. Die Samtgemeinde trägt die Kosten für einen normalen Rasenplatz, was darüber hinaus geht übernehmen Gemeinde und VfL. Gelder fließen auch aus der Kreisschulbaukasse.

Parallel dazu will der VfL ein Fußball-Kunstrasen-Kleinspielfeld für Neuner-Mannschaften errichten, das über Gemeinde, Landkreis, Landessportbund, Sponsorengelder, EU-Fördermittel, Eigenmittel des VfL und Sonderbeiträge der Fußball-Abteilung finanziert werden soll.

Wie bereits ausführlich berichtet, handelt es sich bei den Kunstrasenplätzen um modernes Material, das mit wenig Arbeitsaufwand und einfacher Pflege eine lange Lebensdauer vorweist und laut Haneke zu hundert Prozent aus recycelbaren Materialien besteht. Damit könne witterungsunabhängig zu jeder Zeit zuverlässig Sport angeboten werden.

„Langfristig wollen wir mit dem Sportpark einen Ort und einen Treffpunkt schaffen, wo der Verein zusammenkommt und wir ihn zukunftsweisend aufstellen können", betonte Haneke. Darauf basierend sind in den weiteren Jahren in mehreren Bauabschnitten auch ein „zentrales" Vereinsgebäude, Fitnessräume, Gastronomie und die Einbindung einer Tennis-Anlage vorgesehen.

Auch die Außenanlagen sollen entsprechend mit Aufenthaltsqualität gestaltet werden. "Es soll ein Genuss werden, sich dort aufzuhalten. Wir möchten dem Sportpark ein Gesicht verleihen und eine Perle dort hinbekommen", so Haneke.

Für die Gesamtgestaltung soll ein „Masterplan" aufgestellt werden, der aus einem studentischen Ideenwettbewerb der Uni Osnabrück resultiert. Im nächsten Jahr wird eine Jury darüber entscheiden, wobei auch die Stimmen von Gemeinde und Vereine laut Haneke in die Entscheidung mit einfließen werden.

2019 erfolgt nun zunächst der Bau der neuen Zweifeld-Sporthalle und der Neubau der Tennisanlage. Im Jahr darauf sind Bau und Einweihung der C-Sportanlage und des Mehrzweckfeldes vorgesehen. Haneke stellte abschließend nochmals heraus, dass die Errichtung der modernen Kunstrasenanlagen in Sittensen richtungsweisend für viele Kommunen und Gemeinden im Landkreis Rotenburg sei und auch vom Niedersächsischen Fußballverband und DFB große Anerkennung bekomme.

„Mutig, visionär, seriös und souverän wollen wir den Sport in der Börde vorantreiben und für den Verein ein Zentrum schaffen, das ein echter Schatz in Sittensen sein wird", betonte er. Und: Die bei der Versammlung beschlossene Beitragserhöhung habe nicht mit diesem Vorhaben zu tun. Das versicherte auch der Vorstand. (hm)

 

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