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Donnerstag, 28.03.2024

Wahl des Bürgermeisters der Samtgemeinde: "Mit fachkundigem Blick von außen"

Sören Wallin, 35 Jahre alt, ist einer der drei Kandidaten, die bei der Wahl für das Amt des Bürgermeisters der Samtgemeinde Sittensen antreten. Er ist parteilos, wird aber vom CDU-Gemeindeverband Sittensen unterstützt. Derzeit lebt er sowohl in Hamburg als auch in Lautenthal im Harz und strebt im Falle seiner Wahl als Wohnort die Börde Sittensen an. Vorübergehend wird er mit Ehefrau Tiantian, 33 Jahre alt, gebürtige Chinesin, die seit 2014 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, seit 2015 in einer Leasingbank in Hamburg im Controlling arbeitet und daneben ein Masterstudium im Bereich Finance & Accounting absolviert, in Beckdorf wohnen.

Wallin ist ausgebildeter Volljurist mit Befähigung zum Richteramt, arbeitet hauptberuflich seit sechs Jahren als Verwaltungsjurist im höheren öffentlichen Dienst an der TU Clausthal mit den Arbeitsschwerpunkten Aus- und Fortbildung Erwachsener im Rechtsgebiet Öffentliches Recht sowie juristische Arbeiten im Bereich des Energie-, Umwelt-, Vergabe- und Verwaltungsrechts und des öffentlichen Baurechts.

Wie beschreiben Sie sich selbst in fünf Schlagworten?
Ruhig, besonnen, rational, zielstrebig, familienorientiert.

Was ist Ihre größte Schwäche?
Mir fällt es schwer, nein zu sagen.

Worüber können Sie lachen?
Über eigene Missgeschicke; über Komödien mit Louis de Funès.

Wovor haben Sie Angst?
Dass die bevorstehende Geburt unseres Kindes nicht komplikationslos verläuft.

Wer ist Ihr Vorbild?
Helmut Schmidt, da er mehrfach bewiesen hat, Extremsituationen wie Sturmflut oder RAF-Terrorismus mit Vernunft und Besonnenheit zu begegnen.

Ihr Lieblingsplatz in der Börde Sittensen?
Das Tister Bauernmoor.

Sie werden Chef der Verwaltung. Was dürfen die Mitarbeiter von Ihnen erwarten?
Ein offenes Büro, gemeinsames Arbeiten auf Augenhöhe, das Angebot einer beruflichen Perspektive, unter anderem die Förderung der Aus- und Fortbildung sowie fachlich fundierte Führung.

Die Haushaltslage der Samtgemeinde ist prekär. Wo sehen Sie noch Sparpotenzial und welche Bereiche sind für Sie tabu?
Einsparpotenzial bietet sicher der kostenintensive Bereich der Gutachtenerstellung. Des Weiteren sollten Arbeitsabläufe optimiert werden, indem die Digitalisierung zunehmend genutzt wird, um Arbeitszeiten effektiver nutzen zu können. Tabu ist das Feuerschutzwesen. Wir sind gesetzlich verpflichtet, den Standard zu gewährleisten, insofern kann auf dem Gebiet der Rotstift nicht angesetzt werden.

Das Sittenser Freibad ist ein Sorgenkind. Wie sehen Sie die Zukunft der für die Börde in Sachen Freizeit und Tourismus wichtigen Einrichtung?
Sofern es rechnerisch darstellbar ist, sollte man das Freibad an seinem jetzigen Standort belassen. Notwendig ist jedoch für eine Instandsetzung eine genaue Kostenermittlung. Auf jeden Fall muss es ein Freibad in der Börde geben. Für die konkrete Ausgestaltung, insbesondere was die Attraktivität und die Öffnungszeiten anbelangt, bin ich offen.

Die Börde Sittensen als Ziel von Touristen. Es könnten mehr sein. Wie kann man sich besser positionieren und die Potenziale nutzen?
Ein wichtiger Ausgangspunkt ist das Areal des Sittenser Mühlenteiches. Als Start- und Zielpunkt könnte es für Ausflüge durch die Börde eingebunden werden, so auch für Busfahrten, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen. Dazu sollten möglichst in jeder Mitgliedsgemeinde kulturelle Anlaufpunkte eingerichtet werden. Das Tister Bauernmoor oder das Klostergut Burgsittensen haben wir ja schon. Der Bereich des Mühlenteichgeländes müsste sowohl kulturell als auch gastronomisch aufgewertet werden, vorstellen könnte ich mir auch ein Multifunktionsgebäude. Dadurch profitieren auch die Gewerbetreibenden Am Markt und in der Bahnhofstraße. Auch die Frage nach Ferienwohnungen oder einem Standort für Wohnmobile sollten in ein solches Marketingkonzept mit einfließen.

Welche Punkte müssen Ihrer Meinung nach Priorität in einem Entwicklungskonzept für den Kernort und die Börde haben?
Zunächst finde ich das Einzelhandelskonzept der Gemeinde Sittensen in seiner jetzigen Form eher unglücklich und auch rechtlich bedenklich. Ziel sollte sein, ein Wohlfühlklima für Kunden hinzubekommen, das zum Promenieren und Verweilen einlädt. Dazu bedarf es Überdachungsmöglichkeiten, ansprechend gestaltete Sitzmöglichkeiten, viel Grün und weniger Schwerlastverkehr durch den Kernort. Um das Mühlenteichgelände attraktiver und touristisch anziehender zu gestalten, wäre ein Frequenzbringer dort wichtig. Und leere Schaufenster sollten von anderen Geschäften als Werbefläche genutzt werden, um das Bild einladender zu gestalten.

Welches Bild haben Sie von der Samtgemeinde Sittensen 2030?
Die Weiterentwicklung der Infrastruktur ist den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht geworden. Die Engpässe bei den Kita- und Schulplätzen sind behoben, die ärztliche Versorgung ist sichergestellt, ein Verkehrskonzept existiert, das auf die fortentwickelte Wohn- und Gewerbeflächenausweisung abgestimmt ist, eine Aufstufung der Mitgliedsgemeinden nach Vorgaben der regionalen Raumordnung wird möglich, die Verschuldung bewegt sich auf dem Niveau des Steuerkraftaufkommens der Mitgliedsgemeinden, also zwischen zehn und elf Millionen Euro, zum Schuldenabbau sind neue Einnahmequellen wie aus dem Tourismus oder Partnerschaften der Samtgemeinde mit Unternehmen oder Bürgern gefunden worden, ein Kulturring innerhalb der Mitgliedsgemeinden mit dem Ausgangspunkt Mühlenteich ist geschaffen, die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen bei der Findung neuer Angebote hat Früchte getragen.

Ein Bürgermeister ist immer nur so gut, wie er den Rat und die Bürger um sich scharen kann. Wie wollen Sie das erreichen?
Durch eine offene Informationspolitik, die sowohl für die Zusammenarbeit mit der Politik als auch den Bürgern gilt. Ich möchte bei den Bürgern das Interesse wecken, sich einzubringen und ihnen als Jurist auch ihre rechtlichen Möglichkeiten aufzeigen, was eine formelle Beteiligung anbelangt. Auch die Einbindung der jungen Leute gehört dazu. Überhaupt sollten alle Beteiligten wissen, welche rechtlichen Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen.

Wann waren Sie das letzte Mal im Kino und welchen Film haben Sie gesehen?
Vor einigen Wochen haben meine Frau und ich den dritten Teil des 3D-Computeranimationsfilmes „Drachenzähmen leicht gemacht" gesehen.

In einem Satz

Beim Begriff „Neuanfang" denke ich an... das Amt des künftigen Samtgemeindebürgermeisters.

Flüchtlinge sind für mich... Menschen wie du und ich.

Der bisherige Wahlkampf ist... diskussionsarm und unkritisch.

Wenn ich am 26. Mai nicht zum Bürgermeister gewählt werde... steigen die Personalkosten erheblich. (hm)

www.soeren-wallin.de

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