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Donnerstag, 28.03.2024

Trachtengruppe feiert Jubiläum: „50 Jahre und junggeblieben"

Ein Jubiläum will gefeiert werden - und gut vorbereitet sein. Viel Zeit und Mühen sind damit erfahrungsgemäß verbunden. Zum großen Ereignis krank zu werden und nicht teilnehmen zu können, ist mehr als bitter. Genauso ist es Christian Ropers ergangen, seit 30 Jahren Vorsitzender der Trachtengruppe Klein Meckelsen, die am vergangenen Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen begangen hat. 

Just vorher hat ihn das Coronavirus ereilt. Dank des Einsatzes digitaler Medien und dem technischen Knowhow der Vereinsmitglieder Heiko Hastedt und Arne Hinniger konnte Ropers zumindest virtuell dabei sein. Und hatte es sich nicht nehmen lassen, auch für den Bildschirmauftritt eigens seine Tracht anzulegen – mitsamt Zylinder.

Durch den offiziellen Festakt führte der zweite Vorsitzende, Carsten Bahlburg. Und beide wählten, ohne sich vorher abgesprochen zu haben, nahezu identische Formulierungen, um das Anliegen der Trachtengruppe – getragen wird die Tracht des Kirchspiels Sittensen - zu charakterisieren: „Tracht ist bunt, vielfältig, weltoffen. Es geht um Heimatpflege, Menschen, Freundschaft und ein Stück Lebensgefühl. Echte Dorfkind-Momente."

Via Bildschirm durfte Ropers neben den Mitgliedern nicht nur die Dorfbevölkerung, sondern auch Ehrengäste begrüßen. Darunter hoher Besuch, denn auch Landrat Marco Prietz und der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Marco Mohrmann waren gekommen.

Aus dem Klein Meckelser Dorfleben ist die Gruppe nicht mehr wegzudenken. Das betonte auch Bürgermeister Hermann Meyer, selbst ein Mann der ersten Stunde der Trachtengruppe. Vertreter der übrigen örtlichen Vereine und der Feuerwehr drückten ihre Verbundenheit neben herzlichen Worten auch mit einem prall gefüllten Präsentkorb aus, wenngleich Teile dessen durch den Aufenthalt in der sommerlichen Wärme schon etwas zusammengeschmolzen waren.

„50 Jahre und junggeblieben"

Auch Prietz und Mohrmann würdigten den Einsatz der Trachtengruppe für die Bewahrung heimatlicher Traditionen. Nicht unerwähnt blieb der bemerkenswerte Anteil von Kindern und Jugendlichen. „Das Trachtenvirus wird hier in den Familien weitervererbt", wusste es die Vorsitzende des Landestrachtenverbandes Niedersachsen, Manuela Kretschmer, trefflich zu beschreiben. Und sparte nicht mit Lob: „Mit der Trachtengruppe Klein Meckelsen verbindet der Verband eine Menge Herzblut, Zusammenhalt, gute Laune und tolle Tänze."

Christian Ropers umschrieb den Leitsatz des Vereins so: „50 Jahre und junggeblieben." Ein Meilenstein in der Geschichte der Trachtengruppe ist denn auch die Gründung der Kindergruppe im Jahr 2007.

Er ging in seinem ausführlichen Rückblick auf bedeutende Stationen in der Geschichte der Trachtengruppe ein und wusste von vielen prägenden Ereignissen zu erzählen. Nicht nur in der Region oder deutschlandweit, auch international sind Freundschaften entstanden, die regelmäßig durch gegenseitige Treffen gepflegt werden. Der am weitesten entfernte Kontakt ist in Brasilien entstanden, zweimal sind Mitglieder der Gruppe bereits dorthin gereist.

Eigenen Tanz kreiert

Volkstänze aus der Region zu erhalten und zu pflegen, ist ein weiteres Ansinnen der Gruppe. Im Mittelpunkt stehen dabei die sogenannten „Bunten", aber es wurde auch ein eigener Tanz kreiert: der „Lütt Meckelser." „Unser Ziel ist es ebenso, Bewährtes weiterzuentwickeln", verdeutlichte Ropers. Live-Musik gehört ebenfalls zur Gruppe. Die kommt von der Quetschkommode und der Teufelsgeige. Marco Prietz kam gern der Bitte nach, sich an dem Instrument zu versuchen und demonstrierte gekonnt Musikalität und Taktgefühl.

Nachdem Ropers Dankesworte an alle Beteiligten und Gäste der Jubiläumsfeier gerichtet hatte, wandte er sich direkt an seine Gruppe: „Ihr seid die besten Mitglieder, die sich ein Verein wünschen kann. Es tut mir in der Seele weh, dass ich nicht persönlich dabei sein kann", bekannte er merkbar ergriffen. Spontan versammelte sich die Gruppe vor dem Bildschirm und schickte ihrem Vorsitzenden eine Jubelwelle.

Da die Klein Meckelser immer für eine Überraschung gut sind, waren die Jubiläumsfeierlichkeiten denn auch von einer Besonderheit gekennzeichnet: einem Tanzmarathon. Will heißen: 25 Stunden sollte die „Tampete" getanzt werden. Zwanglos mit und ohne Tracht. „Einfach großartig. In der Form hat es das in Niedersachsen noch nicht gegeben", freute sich die Landestrachtenverbandsvorsitzende.

Um 15 Uhr war das Tanzevent am Samstag gestartet, nachts kurz nach drei Uhr beendeten die fleißigen Tänzerinnen und Tänzer ihr hehres Ansinnen. Eine tolle Gemeinschaftsaktion war's allemal, denn auch viele Nichtmitglieder und Nichttrachtentanzende hatten sich beteiligt. (hm)

Ehrungen

Im Rahmen der Jubiläumsfeier führte Landestrachtenverbandsvorsitzende Manuela Kretschmer auch zahlreiche Ehrungen durch.

Die höchste Auszeichnung des Verbandes ist die goldene Ehrennadel mit Lorbeerkranz und wird für große Verdienste um das Trachtenwesen verliehen. Gleich mehrere Mitglieder durften sie in Empfang nehmen.

So auch Vorsitzender Christian Ropers, der via Bildschirm seine Freude aber auch sein Bedauern, die Ehrung nicht persönlich entgegennehmen zu können, zum Ausdruck brachte. „Du hat immer ein offenes Wort für uns, bist reflektiert, ein sehr guter Ansprechpartner und unersetzbar für deine Gruppe", wusste Kretschmer in ihrer Laudation mitzuteilen.

Auch Jörg Heins, langjähriger zweiter Vorsitzender und Musikbeauftragter sowie den Gründungsmitgliedern Ilse Ropers und Helmut Eckhoff wurde diese hohe Ehrung zuteil.

Die goldene Ehrennadel erhielten Günter Meyer, Marion Schomaker, Johann Jagels, Udo Klindworth, Heidrun und Hans-Werner Düver.

Die silberne Ehrennadel ging an Ute Albers, Andreas Bachmann, Carina Bahlburg, Rebecka Jesaites, Marco Tietjen und Joachim Spanger. (hm)

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