
Notunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge wird geschlossen
Seit April letzten Jahres betreibt der Landkreis Rotenburg/Wümme auf dem ehemaligen Kasernengelände „Lehnsheide" in Visselhövede eine Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge. Sie wird vom DRK-Kreisverband Bremervörde betrieben und dient als Rückfallebene für die Kommunen im Landkreis. Die Zahl der dort ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine ist aufgrund der übererfüllten Quote des Landes Niedersachsen seit dem Frühjahr sehr gering. Auf absehbare Zeit ist nach Mitteilung der Kreisverwaltung nicht mit einer erhöhten Zahl der Zuweisungen durch das Land zu rechnen, deshalb schließt der Landkreis die Notunterkunft zum Ende des Jahres.
Die Notunterkunft wurde aufgrund des dynamischen Fluchtgeschehens und der gesamten, nicht planbaren Kriegssituation in der Ukraine ausdrücklich als so genannte Rückfallebene für die Kommunen bei der Unterbringung ukrainischer Geflüchteter eingerichtet. Den Kommunen wurde so zeitlich Raum verschafft, die erforderlichen Kapazitäten vor Ort anzumieten.
Zur Hochzeit im Herbst 2022 waren dort bis zu 260 Flüchtlinge gleichzeitig untergebracht. In den letzten Monaten sank die Zahl auf einzelne Personen. Bis zum 1. September 2023 kamen insgesamt 1.185 Personen in der Notunterkunft an und wurden auf die Kommunen verteilt.
Warum wird die Notunterkunft geschlossen?
Die Zuweisungen ukrainischer Geflüchteter durch das Land sind seit dem Frühjahr ausgesetzt. Ursächlich dafür ist die vorhandene „Überquote" des Landes Niedersachsen bei der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter im Verhältnis zu den anderen Bundesländern. Eine Ausnahme besteht lediglich für Geflüchtete, die im Rahmen des Familiennachzugs zu ihren Angehörigen in den Landkreis zugewiesen werden.
Nach den Lagemeldungen des Landes ist auf absehbare Zeit nicht mit einer Änderung dieser Zuweisungspraxis zu rechnen.
Vor diesem Hintergrund hat der Landkreis beschlossen, die Notunterkunft auf einstimmigen Beschluss des Kreisausschusses zu schließen. Mit dem DRK-Kreisverband Bremervörde wurde einvernehmlich abgestimmt, den Betrieb zum 31. Dezember 2023 einzustellen.
Kommunen suchen weiterhin Wohnraum für Flüchtlinge
„Zusammen mit der Unterstützung des DRK-Kreisverbandes Bremervörde und der Firma jbs konnten wir im letzten Herbst auf dem ehemaligen Kasernengelände in Visselhövede in kurzer Zeit erneut eine Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine einrichten, um die Kommunen zu entlasten", erläutert Landrat Marco Prietz. „Die Notunterkunft wird aktuell nicht mehr benötigt und deshalb geschlossen. Das bedeutet aber nicht, dass keine Flüchtlinge mehr den Landkreis erreichen. Die Kommunen bekommen immer noch jeden Monat eine hohe Anzahl an Menschen aus den verschiedensten Ländern zugewiesen und müssen diese unterbringen. Dementsprechend werden weiterhin Wohnungen gesucht."